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ein Überblick über ökologische, ökonomische und soziale Potenziale im Web
digitalisierung, sustainability

Nachhaltige Webseiten? Wenn wir über Nachhaltigkeit sprechen, denken wir an E-Autos, Solarzellen und vegane Ernährung. Aber das Internet? Dass Webseiten einen erheblichen ökologischen Fußabdruck hinterlassen, ist vielen noch nicht bewusst. Lange galten sie als grüne Alternative zu Printmedien und dem analogen Weg zu Filialen, Geschäften oder Ämtern. Erst der jüngste KI-Hype lenkt die Aufmerksamkeit auf den Energieverbrauch digitaler Infrastrukturen. Die Auswirkungen digitaler Medien auf die Nachhaltigkeit sind jedoch vielschichtiger. Sie beeinflussen nicht nur die Umwelt, sondern spielen auch in den sozialen und ökonomischen Dimensionen eine wesentliche Rolle und sind somit relevant für das Erreichen der Sustainable Development Goals (SDGs).

Welche Aspekte gilt es also zu bedenken? Und welche Nachhaltigkeitspotenziale können Sie bei der Umsetzung und im Betrieb Ihrer Webseite nutzen?

Illustration: Können nachhaltige Webseiten zur CO₂-Reduktion beitragen? von Launch Point München, Elisa Gatzka
Illustration: Können nachhaltige Webseiten zur CO₂-Reduktion beitragen? von Launch Point München, Elisa Gatzka

Nachhaltigkeitspotenziale Ihrer Webseite

Den CO₂-Fußabdruck Ihrer Webseite können Sie beispielsweise auf www.websitecarbon.com messen. Auf den ersten Blick mag der Beitrag einer einzelnen Webseite gering wirken. Doch es ist die Summe aller kleinen und großen Bemühungen, die dazu beiträgt, digitale Infrastrukturen ressourcenschonend und effizient zu betreiben und das Internet als wertvolle und nachhaltige Plattform zu nutzen.

Fünf zentrale Bereiche, in denen Sie bei der Umsetzung einer nachhaltigen Webseite ansetzen können:

  • Struktur und Usability
    Eine durchdachte, klare Informationsarchitektur und Navigation und intuitive Benutzerfreundlichkeit sind entscheidend. Jede unnötige Interaktion, die vermieden wird, spart Energie. Nutzer*innen finden zudem schnell und ohne Frust, was sie suchen. Und je positiver die User-Experience²⁹ auf Ihrer Webseite ist, desto größer und konstruktiver ist Ihr Impact.
  • Zielorientierte Inhalte
    Eine zielgruppengerechte Webseite spricht die Bedürfnisse der Nutzer*innen an, indem sie klare und relevante Inhalte Texte, Bilder und Medien bereitstellt. Der Nachhaltigkeitsbezug ist hierbei nicht offensichtlich, aber relevante: Verständliche Inhalte sparen Internetzeit und Klicks und somit Emissionen. Ein effizienter Medieneinsatz stellt sicher, dass beim Laden nachhaltiger Webseiten nicht mehr Energie verbraucht wird, als nötig ²⁴.
  • Lifecycle-Management von Inhalten
    Aktualisieren und bereinigen Sie regelmäßig Ihre Inhalte. Entfernen Sie alte oder irrelevante Informationen, um „Datenmüll“ zu vermeiden, der Speicherplatz und Energie verbraucht.
  • Fokus
    Behalten Sie Ihre Werte, Visionen und Ziele stets im Blick.
  • Authentisch und aufrichtig
    Seien Sie ehrlich und authentisch. Setzen Sie auf transparente Nutzungsbedingungen, nutzerfreundliche und verständliche Interaktionen und einen ethischen Umgang mit Ihren Nutzer*innen. Nachhaltige Webseiten lassen sich kaum mit Methoden wie Clickbaits und manipulativen Techniken wie Sludging vereinbaren.
  • Gute Kommunikationskultur
    Kommunizieren Sie zielgruppengerecht und klar. Nutzen Sie Infografiken, Erklärvideos und Storytelling, um komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln.
    Berücksichtigen Sie verschiedene Perspektiven und achten Sie auf eine respektvolle, inklusive Ansprache. Kritik ist leicht, aber nur konstruktive Kritik hilft weiter.
    Vermeiden Sie eskalierende Sprache, Hate Speech oder das Schüren von Angst und Unsicherheit. Reißerische Headlines beispielsweise bringen zwar Aufmerksamkeit, verzerren aber die Wahrnehmung. Eine authentische, ausgeglichene Kommunikation – auch mit positiven Botschaften – schafft Vertrauen.
    Bieten Sie Ihren Nutzer*innen Lösungswege und motivieren Sie sie, selbst aktiv zu werden. Die Möglichkeit, selbst tätig zu werden und die Erfahrung der Selbstwirksamkeit erzeugen positive Emotionen und vertiefen die Beziehung zu Ihrer Marke ³⁰ ³¹.
    Fake News sind ein ernstes Problem. Prüfen Sie Ihre Quellen und geben Sie diese transparent an.
  • Diversität und Inklusion
    Achten Sie darauf, alle Menschen anzusprechen und Diversität zu respektieren. Gendergerechte und kultursensible Sprache stärkt das Vertrauen und zeigt Wertschätzung.
  • Interaktion und Engagement
    Ermutigen Sie Ihre Nutzer*innen zur Interaktion, etwa durch Feedback-Möglichkeiten. Das fördert die Bindung und liefert wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse und Wünsche.
  • Datenschutz und Sicherheit
    Daten sind wertvoll. Gehen Sie verantwortungsvoll mit ihnen um, seien Sie transparent über die Datennutzung und sammeln Sie nur das Nötigste.
  • Farbwahl
    Dunkle Designs sparen auf OLED-Displays (das betrifft viele Smartphones) Energie. Interessanterweise verbraucht die blaue LED im RGB-Spektrum etwa 25 % mehr Energie als rote und grüne ein Faktor, der bei großen Webprojekten relevant sein kann. ²⁵ ²⁶
  • Schriften
    Je weniger Schriftarten geladen werden müssen, desto weniger Energie wird beim Laden der Webseite verbraucht. Am energieeffizientesten ist die Nutzung von Systemschriften – Schriften, die bereits auf den Geräten der Nutzer*innen installiert sind. Da dies jedoch in der Praxis kaum umsetzbar ist, empfiehlt es sich, die Anzahl der Schriftarten gering zu halten. Die Beschränkung auf zwei bis drei sorgt zudem für ein klares, konsistentes Design.
  • Medienauswahl
    Weniger Bilder und Videos in geringerer Größe bzw. Auflösung senken den Energieverbrauch Ihres Layouts. Reduzierte Illustrationen und Grafiken benötigen weniger Energie als Fotos, Videos oder animierte GIFs beim Laden der Webseite ²⁴.
  • Ethik im Webdesign
    Verzichten Sie auf Dark Patterns – manipulative Designpraktiken, die Nutzer*innen zu ungewollten Handlungen verleiten.
    Achten Sie bereits bei der Gestaltung auf Barrierefreiheit: Nachhaltige Webseiten sind für alle zugänglich!
  • Barrierefreiheit
    Machen Sie Ihre Webseite für alle zugänglich. Eine barrierefreie Umsetzung ist sozial nachhaltig und wird zudem mit einer besseren SEO-Bewertung belohnt.
  • Schriftarten
    Selbstgehostete Schriften und variable Fonts reduzieren das Datenvolumen und verkürzen Ladezeiten.
  • Bild- und Videokomprimierung
    Nutzen Sie moderne Formate wie WEBP oder SVG und Komprimierungstools, um die Dateigrößen Ihrer Medien zu minimieren.
    Laden Sie Bilder in den tatsächlich benötigten Dimensionen hoch. Speicherintensive Medien wie Videos können zunächst in niedriger Qualität eingebunden werden; höhere Qualität bieten Sie bei Bedarf an.
  • Lazy Loading
    Durch Lazy Loading werden Medien erst geladen, wenn Nutzer*innen sie benötigen bzw. zu diesen scrollen. So sparen Sie Ressourcen.
  • Effizienter Code
    Ein schlanker, gut strukturierter Code, der nur notwendige Skripte enthält,  verbessert die Ladezeit, reduziert den Energieverbrauch und ist die Basis für nachhaltige Webseiten.
  • Verzicht auf unnötige CMS, Plugins und Themes
    Wenn Sie ein Content Management Systeme (CMS) wie WordPress oder Typo3 nutzen, vermeiden Sie unnötige Plugins und Themes. Bei kleinen Projekten sollten Sie statische Webseiten, die wesentlich ressourcensparender sind, statt CMS einsetzen.
  • Mobile First
    Entwickeln Sie Ihre Webseite vorrangig für Smartphones. So werden keine unnötig großen Mediendateien geladen und Styles für größere Ausgabegeräte müssen nicht überschrieben werden.
  • Achten Sie generell auf Pagespeed
    Eine Seite, die schneller lädt, verarbeitet weniger Daten und Code – das spart Energie und verbessert die SEO und die Nutzer*innenerfahrung.
  • Aktualisierung und technologische Innovationen
    Bleiben Sie auf dem Laufenden und implementieren Sie nachhaltige Technologien wie Progressive Web Apps (PWAs) oder Accelerated Mobile Pages (AMP). Hinterfragen Sie aber neue Trends immer auf ihre Zweckmäßigkeit und Effizienz.
  • Erneuerbare Energie
    CO₂-Vermeidung beim Hosting ist ein relevanter Faktor für nachhaltige Webseiten. Wählen Sie einen Hosting-Anbieter, der ausschließlich auf erneuerbare Energien setzt. CO₂-Kompensation ist nur dann sinnvoll, wenn sie tatsächlich unvermeidbare Emissionen ausgleicht.
  • Effiziente Energienutzung
    Klimafreundliche Rechenzentren setzen auf effiziente Kühlung und nutzen Abwärme, etwa zur Beheizung von Gebäuden. Eine smarte Infrastruktur spart zusätzliche Energie.
  • Nachhaltiger Umgang mit Hardware
    Nachhaltigkeit bei Hardware bedeutet Reparatur, Wiederverwendung und Recycling. Achten Sie darauf, dass diese Aspekte bei Ihrem Hosting-Anbieter berücksichtigt werden. Fragen Sie nach, wenn es unklar ist.
  • Lokale Nähe
    Sparen Sie Energie, indem Sie Rechenzentren in Ihrer Nähe wählen. Datenübertragung verbraucht Strom – je kürzer die Strecke, desto geringer der Verbrauch. Bei global verteilten Nutzer*innen helfen Content Delivery Networks (CDNs), die Daten effizient zu verteilen.
  • Shared Hosting
    Shared Hosting, bei dem sich mehrere Nutzer*innen einen Server teilen, ist ebenfalls eine ressourcenschonendere Option.
  • Wartung und Sicherheit
    Pflegen Sie Ihre Server regelmäßig und halten Sie Ihre Software, wie PHP ²⁷, aktuell. Und denken Sie daran: Bots auszuschließen spart ebenfalls Ressourcen ²⁸.

In erster Linie haben die Entwicklung, Wartung und das Hosting Ihrer Webseite Einfluss auf den CO₂-Fußabdruck Ihrer Webseite. Diesen können Sie beispielsweise auf www.websitecarbon.com messen.

Illustration: Wir setze ich nachhaltige Webseiten um? von Launch Point München, Elisa Gatzka

Sie beeinflussen Meinungen, Konsumverhalten und Entscheidungen. Seien Sie sich dieser Verantwortung bewusst und nutzen Sie sie positiv, um nachhaltige Werte zu fördern.

Illustration: Wir setze ich nachhaltige Webseiten um? von Launch Point München, Elisa Gatzka
Illustration einer Euro-Blume: Nachhaltige Webseiten können sich auch wirtschaftlich lohnen. von Launch Point München, Elisa Gatzka

Nachhaltigkeit zahlt sich aus

Eine nachhaltige Webseite verbessert Ihre Performance, senkt Kosten und stärkt Ihre Marke. Schnelle Ladezeiten, effizienter Code und klare Strukturen sorgen für ein besseres Nutzererlebnis und niedrigere Absprungraten. Gleichzeitig zeigen Sie Verantwortung – ökologisch, sozial und wirtschaftlich.

Stärken Sie Ihre Marke mit einer nachhaltigen Website.

Ich unterstütze Sie auf dem Weg zu einer nachhaltigen Webseite.

Illustration mehrer Euro-Blumen: Nachhaltige Webseiten können sich auch wirtschaftlich lohnen. von Launch Point München, Elisa Gatzka

Relevanz nachhaltiger Webseiten für das erreichen der SDGs

Webseiten sind privat wie beruflich aus unserem unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Und sie können die Ziele für nachhaltige Entwicklung voran treiben – von Umweltfragen über soziale Gerechtigkeit bis hin zu wirtschaftlichem Wandel. Durch eine bewusste Gestaltung und den Betrieb nachhaltiger Webseiten eröffnen sich Chancen, positive Veränderungen zu bewirken. Aber das gelingt nur, wenn Emissionen, Ressourcennutzung und Rebound-Effekte sorgfältig berücksichtigt und verantwortungsvoll gesteuert werden.

Jede Interaktion im Internet verbraucht Energie. Jeder Klick, jede geladene Seite benötigt Strom. Laut dem The Shift Project¹ entspricht der jährliche CO₂-Ausstoß des Internets dem eines mittelgroßen Industrielandes und hat die durch den Flugverkehr verursachten Emissionen überholt.

Nicht nur der Ressourcenverbrauch im Betrieb von Rechenzentren ist problematisch, sondern auch die ökologische und soziale Ausbeutung bei der Herstellung und Entsorgung der notwendigen Hardware² ³ . Das alles ist für den Nutzer in der Regel nicht sichtbar.

Zudem kurbelt das Angebot im Internet den Konsum und damit auch die Ressourcennutzung, sei es durch erhöhten Datenverkehr bei Streaming-Diensten oder den deutlichen Anstieg von Online-Käufen, die mehr Verpackungsmüll und zusätzliche Transporte verursachen. Auch diese Entwicklung ist eng mit dem Erfolg des Internets verknüpft .

Trotz aller negativen Auswirkungen leisten Webseiten auch einen positiven Beitrag für die Umwelt, beispielsweise durch Zugang zu Bildung und die Bereitstellung von Informationen, Möglichkeiten zur Vernetzung als auch Monitoring und Berichterstattung (SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz) und die Dematerialisierung durch digitale Substituierung von Produktion, Lagerung und Transport ²².

Das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten, die Teilhabe in unserer Gesellschaft zu verbessern. Webseiten erleichtern beispielsweise den Zugang zu Bildung, ökonomischen Chancen und Gesundheitsversorgung, ermöglichen Netzwerke für Minderheiten und bieten Informationen unabhängig von traditionellen Gatekeepern wie Verlagen. Somit kann das Angebot im Internet einen maßgeblichen Beitrag zur Erreichung mehrer Globaler Nachhaltigkeitsziele beitragen . Nachhaltige Webseiten Webseiten sollten deshalb nicht nur die ökologischen Aspekte erfüllen.

Leider haben Webseiten nicht nur das Potenzial, positive gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken, sondern bergen auch Risiken, beispielsweise indem sie die öffentliche Meinungsbildung bewusst manipulieren ¹⁰ oder fragwürdiges Konsumverhalten¹¹ ¹² ¹³ ¹⁴ ¹⁵ befeuern.

Die Digitalisierung – und Webseiten im Besonderen – bieten Unternehmer*innen erhebliche ökonomische Vorteile. Sie reduzieren Material- und Produktionskosten bei der Bereitstellung von Informationen und Marketingmaterial, sparen Lager- und Logistikkosten durch Online-Shops und senken Personalkosten dank Automatisierungen und der Vereinfachung von Verwaltung und Bürokratie durch digitale Geschäftsprozesse. ¹⁶ ¹⁷ ¹⁸ ¹⁹

Sie sind skalierbar: Ob größere Nutzer*innenzahlen oder globales Wachstum – die digitale Welt ermöglicht Expansion zu einem Bruchteil der Kosten einer analogen Infrastruktur. Besonders für digitale Produkte wie Abonnements oder Dienstleistungen ist dies ein entscheidender Vorteil. Dazu kommt ihre Flexibilität, die noch mehr Spielraum für wirtschaftliches Wachstum schafft. Diese Vorteile senken die Einstiegshürden für Unternehmer*innen und steigern die wirtschaftliche Effizienz. ²⁰ ²¹

Damit haben nachhaltige Webseiten auch aus ökonomischer Betrachtung das Potenzial, zu globalen Nachhaltigkeitszielen (z.B. zu SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum) beizutragen ²² ²³.

Illustration: Auf der Suche mit der Lupe von Launch Point München, Elisa Gatzka
Illustration: Auf der Suche mit der Lupe von Launch Point München, Elisa Gatzka

Best Practice-Beispiele für nachhaltige Webseiten

Diese Beispiele zeigen, dass nachhaltiges Webdesign nicht nur möglich, sondern auch erfolgreich ist.

Low←Tech Magazine

Die nachhaltige Webseite des Low←Tech Magazine beschäftigt sich nicht nur inhaltlich mit ressourcenschonenden Lösungen, sondern setzt diese durch das Hosting auf einem Solar-Server direkt um. Die Webseite ist bewusst minimalistisch gestaltet, nutzt ein monochromes, pixelbasiertes Design und verwendet keine Bilder, die unnötig viel Energie verbrauchen.

Organic Basics

Das dänische Modelabel Organic Basics bietet eine Low-Impact-Version seiner Webseite an, die besonders ressourcenschonend gestaltet und umgesetzt ist. Sie verwendet „verbraucht“ möglichst wenig Daten, indem große Bilder und Videos minimiert oder komprimiert werden. Dies reduziert den Energieverbrauch erheblich und zeigt, wie eine Marke ihre Werte in jedem Unternehmensaspekt umsetzt.

Branch Magazine

Das Branch Magazine ist eine Low-Impact-Webseite, die sich darauf konzentriert, Nachhaltigkeit im digitalen Raum zu fördern. Diese nachhaltige Webseite verwendet einfache Layouts und stark komprimierte Bilder, um den Energieverbrauch zu minimieren. Sie arbeitet ebenfalls mit Solarenergie und verfolgt den Ansatz, den CO₂-Ausstoß durch ressourceneffiziente Programmierung zu reduzieren.

FAQ

– nachhaltige Webseiten in der Praxis

Nachhaltiges Webdesign richtet digitale Produkte auf minimale Ressourcen, maximale Zugänglichkeit und wirtschaftliche Effizienz aus. Es reduziert Datenmengen, optimiert Code und nutzt klimafreundliches Hosting. Barrierefreiheit, Datenschutz und faire Prozesse gehören dazu. Ziel sind nachhaltige Webseiten, die schnell laden, wenig Energie verbrauchen und Nutzern klare, relevante Inhalte bieten. So entsteht messbarer Mehrwert für Planet, Menschen und Unternehmen.

Eine nachhaltige Webseite senkt Emissionen, fördert Inklusion und zahlt auf langfristige Wirtschaftlichkeit ein. Sie nutzt effizientes Hosting, schlanke Strukturen, barrierefreie Gestaltung und transparente Kommunikation. Herkömmliche Websites fokussieren oft nur Funktion und Optik. Nachhaltige Websites denken Wirkung mit: weniger Datenverkehr, klare Nutzerführung, faire Datennutzung. Ergebnis sind bessere Performance, Vertrauen und geringere Betriebskosten.

Nachhaltige Webseiten reduzieren Ladezeiten, Hostingkosten und Absprungraten. Sie verbessern SEO und Conversion, stärken Reputation und Compliance. Nutzer profitieren von klarer Struktur, Barrierefreiheit und datensparsamer Interaktion. Unternehmen zeigen Verantwortung, differenzieren ihre Marke und steigern Effizienz in Betrieb und Pflege. Kurz: bessere Nutzererlebnisse, geringere Emissionen, messbare Business-Effekte.

Barrierefreiheit ermöglicht Teilhabe. Inklusive, WCAG-orientierte Gestaltung macht Inhalte für mehr Menschen nutzbar, unabhängig von Fähigkeiten, Endgeräten oder Bandbreite. Das senkt Supportaufwand und verbessert SEO. Für nachhaltige Webseiten ist das zentral, weil Barrieren Klicks, Zeit und Energie kosten. Inklusive Websites stärken Vertrauen und schaffen faire, rechtssichere Nutzererfahrungen.

Transparenz reduziert Misstrauen und unnötige Datenerhebung. Eine klare Cookie-Strategie, sparsame Skripte und verständliche Einwilligungen senken Datenvolumen und Energieverbrauch. Nutzer treffen informierte Entscheidungen. Für nachhaltige Webseiten gilt: Daten nur erfassen, wenn sie echten Nutzen bringen. Das verbessert Performance, Rechtssicherheit und die Beziehung zu Stakeholdern.

Konsistente Performance, Barrierefreiheit und transparente Datennutzung zeigen Haltung. Unternehmen, die Webseiten nachhaltig gestalten, liefern verlässliche, schnelle und faire Erlebnisse. Das reduziert Friktion, stärkt Markenintegrität und fördert Dialogbereitschaft. Stakeholder erleben Übereinstimmung von Anspruch und Handeln. Vertrauen wächst, Engagement steigt, Risiken sinken.

Digitale Dienste verbrauchen messbar Energie. Klimaziele, Regulierung und Kosten drücken auf ineffiziente Setups. Nachhaltige Webseiten und grünes Hosting senken Emissionen, verbessern Nutzererlebnisse und schaffen Wettbewerbsvorteile. Unternehmen profitieren doppelt: weniger Betriebskosten und stärkere Marke. Nutzer erhalten schnelle, zuverlässige, faire Angebote.

Die Bilanz entsteht aus Datenvolumen pro Seitenaufruf, Energieeffizienz der Übertragung, Strommix des Hostings und Nutzeranzahl. Schätzungen liefern Tools wie Website Carbon oder Ecograder. Für nachhaltige Webseiten gilt: Medien komprimieren, Code entschlacken, Caching nutzen, Requests reduzieren, grünes Hosting wählen. Messen, optimieren, wiederholen.

Größte Treiber sind unkomprimierte Medien, schwerer JavaScript-Einsatz, Chat-/Tracking-Skripte, fehlendes Caching und ineffiziente Server. Auch Hosting-Standort und Strommix wirken. Webseiten nachhaltig gestalten heißt: Bilder/Video optimieren, kritisches JS minimieren, CSS/HTML straffen, Lazy Loading, HTTP-Requests senken, CDN gezielt einsetzen.

Jeder Byte-Transfer kostet Energie. Große Bilder, Autoplay-Videos oder Third-Party-Skripte erhöhen Last und Emissionen. Nachhaltige Webseiten reduzieren Traffic durch optimierte Assets, sauberen Code, gute Informationsarchitektur und Caching. Das beschleunigt Seiten, senkt Kosten und verbessert die Nutzererfahrung messbar.

Prüfkriterien: Strom aus erneuerbaren Quellen, Effizienz der Rechenzentren, Abwärmenutzung, Hardware-Zyklus, Transparenzberichte, Zertifizierungen. Achten Sie auf klare Nachweise statt reiner Kompensation. Für nachhaltige Webseiten lohnt ein Wechsel zu Anbietern mit 100 % Ökostrom, nachweisbarer Effizienz und offen gelegten Kennzahlen.

Weniger Daten, weniger Kosten. Schnellere, nachhaltige Webseiten steigern Conversion, Sichtbarkeit und Kundenzufriedenheit. Effiziente Infrastruktur verringert Wartungsaufwand und Ausfälle. Die Marke gewinnt an Glaubwürdigkeit, was Recruiting und Partnerbeziehungen erleichtert. Nachhaltigkeit wirkt hier als Effizienz- und Reputationshebel.

Schlanker Code, optimierte Medien, weniger Requests und sauberes Caching beschleunigen Seiten. Das verbessert Core Web Vitals, Ranking und Nutzerzufriedenheit. Nachhaltige Webseiten sind performanter, stabiler und besser auffindbar. Performance zahlt direkt auf Sichtbarkeit und Conversion ein.

Ziele definieren, Kennzahlen festlegen, Maßnahmen priorisieren. Beispiele: Green Hosting, Barrierefreiheit, Datensparsamkeit, schlanke Tech-Stacks, Governance für Third-Party-Skripte. In OKRs und Beschaffungsrichtlinien verankern, regelmäßig messen und berichten. So werden nachhaltige Webseiten Teil der Unternehmensstrategie statt Einzelprojekt.

Quick-Wins: Bilder auf WEBP/SVG umstellen, Lazy Loading aktivieren, unnötige Plugins entfernen, JS/CSS minimieren, Caching/CDN richtig konfigurieren, 404/Redirects bereinigen. Inhalte entschlacken, Third-Party-Skripte prüfen, Hoster wechseln. Nachhaltige Webseiten entstehen iterativ durch messen, optimieren, wiederholen.

Für ökologische Kennzahlen: Website Carbon, Ecograder, Beacon. Für Performance: PageSpeed Insights, Lighthouse, WebPageTest. Für Barrierefreiheit: WAVE, axe, Pa11y. Für Tracking-Governance: Script-Manager und Consent-Logs. In Summe erhält man ein klares Bild, ob Webseiten nachhaltig gestaltet sind und wo der nächste Hebel liegt.

Illustration: Danke, dass Du nachhaltige Webseiten umsetzt -> ein Blumenstrauss kommt aus einem Screen von Launch Point München, Elisa Gatzka

Nachhaltigen Webseiten – Fazit

Ihre Webseite und Ihr Online-Angebot sind nicht nur ökonomisch relevant für Ihr Unternehmen, sondern auch eine Chance, nachhaltig zu agieren. Die Kommunikation komplexer Themen oder das Bereitstellen von Interaktions- oder Partizipationsmöglichkeiten benötigen Raum und manchmal auch ressourcenintensive Web-Tools. Das ist in Ordnung, wenn sie am Ende einen echten Mehrwert bieten. Es geht nicht darum, die nachhaltigste Webseite der Welt zu schaffen, sondern darum, Ressourcen effektiv und bewusst einzusetzen.

Nachhaltigkeit ist ein fortlaufender Prozess ohne Standardrezept. Indem wir uns auf intelligente Konzepte, klare Kommunikation und die Zusammenarbeit interdisziplinärer Teams konzentrieren, eröffnen sich neue Wege für eine nachhaltige digitale Zukunft.

Illustration: Danke, dass Du nachhaltige Webseiten umsetzt -> ein Blumenstrauss kommt aus einem Screen von Launch Point München, Elisa Gatzka

Dieser Beitrag möchte einen Überblick über Potentiale und Nachhaltigkeitsaspekten von Webseiten aufzeigen, Lösungen aufzeigen und motivieren. Wenn Sie tiefer in das Thema Nachhaltigkeitskommunikation eintauchen möchten oder zukünftig keine Beiträge zu Branding, Kommunikationsstrategien und nachhaltiger Markenkommunikation verpassen wollen, dann abonnieren Sie jetzt meinen Newsletter oder folgen Sie mir auf LinkedIn oder Instagram.

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+49 89 262 106 63
(am besten werktags von 9 bis 12 Uhr.)

Adresse:

Elisa Gatzka
Rindermarkt 6
80331 München

Lesen Sie auch:

Quellen

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2. Andrae, A. S. G., & Edler, T. (2015). On Global Electricity Usage of Communication Technology: Trends to 2030.: https://www.mdpi.com/2078-1547/6/1/117/pdf

3. Höfner, Anja & Frick, Vivian. (2019). Was Bits und Bäume verbindet. Digitalisierung nachhaltig gestalten.: https://www.germanwatch.org/sites/germanwatch.org/files/Was%20Bits%20%26%20Bäume%20verbindet%20-%20Buch.pdf

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8. World Economic Forum. (2020, September 23). How greater digital cooperation can help achieve the SDGs. World Economic Forum. https://www.weforum.org/agenda/2020/09/sdi20-united-nations-sdg-digital-cooperation/

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31. Doménech, P.; Tur-Porcar, A.M.; Mestre-Escrivá, V. Emotion Regulation and Self-Efficacy: The Mediating Role of Emotional Stability and Extraversion in Adolescence. Behav. Sci. 2024, 14, 206. https://doi.org/10.3390/bs14030206